FAQ
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1. In welchem Alter kann Parkinson auftreten?
In den meisten Fällen tritt Parkinson im höheren Alter auf, die Spitze der Erkrankungskurve liegt zwischen 60 und 70 Jahren. Jedoch zeigen sich bei etwa acht Prozent der Betroffenen die ersten Symptome der Krankheit bereits vor dem 40. Lebensjahr.
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2. Was muss ich bei der Medikamenteneinnahme beachten?
Wichtig ist, L-Dopa-Präparate nicht mit Eiweiß (z.B. Quark oder Joghurt) einzunehmen, da die Präparate aufgrund des hohen Eiweißgehaltes nicht richtig aufgenommen werden können und somit ihre Wirkung nicht voll entfalten können. Außerdem sollte die Einnahme nicht mit vollem Magen einhergehen: Am besten ist, die Präparate spätestens eine halbe Stunde vor und frühestens 90 Minuten nach einer Hauptmahlzeit einzunehmen. Erfahren Sie mehr dazu in unserer Rubrik Therapie
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3. Wie ist der Krankheitsverlauf?
Wie sehr und wie schnell Parkinson fortschreitet, ist individuell sehr unterschiedlich und kann zum Zeitpunkt der Diagnose noch nicht sicher vorhergesagt werden.
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4. Verschlechtert sich die Wirkung einer jahrelangen Parkinson-Therapie?
Bei gleichbleibender Behandlung nimmt die Wirkung über die Jahre ab. Dieser Wirkungsverlust kann jedoch durch Ergänzung bzw. Austausch von Präparaten der medikamentösen Therapie verlangsamt werden.
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5. Gibt es eine spezielle Parkinson-Diät?
Eine besondere Parkinson-Diät gibt es nicht. Wichtig ist, sich ausgewogen zu ernähren, auf ausreichende Flüssigkeitsaufnahme und eine richtige Verteilung der Mahlzeiten zu achten. Erfahren Sie mehr in unserer Rubrik Ernährung und Parkinson.
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6. Darf ich noch Auto fahren?
Ob Sie noch ein Fahrzeug steuern können oder dürfen, ist zum einen von der Ausprägung Ihrer Bewegungsstörungen abhängig, zum anderen können aber auch mögliche Nebenwirkungen der Medikamente die Fahrtüchtigkeit einschränken.
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7. Warum denken alle, dass ich traurig bin?
Eine verminderte Ausdrucksfähigkeit Ihres Gesichtes ("Maskengesicht") und eine monotone Sprechmelodie erwecken den Anschein einer traurigen Gemütsbewegung. Übungen zur Verbesserung ihrer Mimik finden Sie in unserer Rubrik Bewegung.
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8. Hat eine Sprechveränderung mit Parkinson zu tun?
Ja, 90 % der Betroffenen entwickeln im Laufe der Erkrankung eine Stimm- und Sprechstörung.
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9. Wie kann ich lauter sprechen?
Indem Sie zunächst Ihr zu leises Sprechen in allen Situationen erkennen, täglich Ihre Stimme mit viel Kraft aktivieren und die trainierte Stimme gezielt im Alltag einsetzen.
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10. Warum fragt meine Umgebung ständig nach?
Weil Sie zu leise und zu undeutlich sprechen. Aufgrund einer Fehlwahrnehmung Ihres eigenen Sprechens nehmen Sie dieses selber jedoch nicht wahr. Erfahren Sie mehr in unserer Rubrik Sprechen und Schlucken.
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11. Gibt es auch beim Sprechen die Startschwierigkeiten wie beim Laufen?
Ja, es kann zu sogenannten Sprechblockaden kommen, vergleichbar mit dem "Trippeln" bzw. "Festkleben" beim Loslaufen. Diese "Sprechinitiierungsstörung" ähnelt dem Stottern.
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12. Warum wird die Stimme leiser und monotoner und das Sprechen verwaschener?
Erstens durch eine herabgesetzte neuronale Aktivität der Sprechmuskulatur, zweitens durch eine Wahrnehmungsstörung für Lautstärke- und Kraftregulierung und drittens durch eine reduzierte Eigeninitiierung von Bewegungen und Krafteinsatz.
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13. Wann sollte ich zur Sprachtherapie gehen?
Spätestens bei den ersten Anzeichen eines veränderten Sprechens. Lassen Sie sich jedoch möglichst schon kurz nach Bekanntwerden Ihrer Parkinsonerkrankung ein vorbeugendes Wahrnehmungs- und Stimmtraining zeigen. Erfahren Sie mehr in unserer Rubrik Sprechen und Schlucken.
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14. Kommt es zur Verschlechterung des Sprechens nach der tiefen Hirnstimulation?
Studien konnten sowohl Verbesserungen (insbesondere hinsichtlich der Atem-Stimme-Koordination) als auch Verschlechterungen des Sprechens zeigen. Wichtig ist, dass Sie gemeinsam mit Ihrem Neurologen besprechen, ob bei Ihrem individuellen Krankheitsverlauf eine tiefe Hirnstimulation überhaupt angezeigt ist!
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15. Verbessert das Stimm- und Sprechtraining auch das Schlucken?
Ja, es gibt Studien, die belegen, dass sich das Kräftigungstraining des Stimmlippenschlusses nach dem LSVT® LOUD-Konzept auch positiv auf das Schlucken auswirkt.
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16. Wie kann der Arzt das spezielle LSVT® LOUD verordnen?
Das LSVT® LOUD kann gesetzlich versicherten Patienten über eine Erst- und Folgeverordnung (je 10 x 60 Min.) mit dem Indikationsschlüssel SP6 durch jeden Arzt verordnet werden, da das LSVT® LOUD über vier Wochen vier Mal wöchentlich durchgeführt wird. Privatpatienten können diese Therapie über ein Privatrezept in Anspruch nehmen.
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17. Welche Berufsgruppe führt die Schlucktherapie durch?
Sprachtherapeuten und Logopäden, die eine Dysphagietherapie anbieten. Sogenannte "Schlucktherapeuten" arbeiten in logopädischen Praxen oder an neurologischen Fachkliniken. Erfahren Sie mehr in unserer Rubrik Sprechen und Schlucken.
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18. Warum muss ich beim Essen husten?
Das Husten ist ein sehr wichtiges Anzeichen dafür, dass während des Schluckens flüssige oder feste Nahrung in die "falsche Röhre" - die Luftröhre - gelangt ist. Die Folge ist ein Hustenreiz.
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19. Warum klingt meine Stimme nach dem Essen gurgelnd oder feucht?
Eine sogenannte "feuchte Stimme“" entsteht, wenn Flüssigkeit und/oder Nahrungspartikel in den Bereich der Stimmlippen und schlimmstenfalls in die Luftröhre gelangt sind. Sagen Sie zur Kontrolle "Ah" oder "Hi". Ihre Stimme sollte klar und "trocken" klingen!
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20. Gibt es einen Trick, wieder normal zu essen?
Sie sollten das Essen und Trinken ab sofort wieder bewusst wahrnehmen! Beachten Sie die "Tipps zum Anpinnen", üben Sie mit den auf der Seite angegebenen Übungen und mit Ihrem Schlucktherapeuten. Mehr erfahren Sie in unserer Rubrik Ernährung.
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21. Wie ist die Lebenserwartung von Parkinson-Patienten?
Menschen mit Parkinson haben heute die gleiche Lebenserwartung wie Gesunde.