5 Gründe, warum Haustiere gut für unsere mentale Gesundheit sein können
Hunde können unsere mentale Gesundheit positiv beeinflussen. Jonathan Rottenberg erzählt, wie Ollie, sein kleiner Terrier, half, seine Depressionssymptome zu reduzieren.
Mein Hund half mir, meine Depression besser zu bewältigen
Als wir uns entschieden, Ollie bei uns aufzunehmen, wussten wir nicht, dass Hunde gut für die mentale Gesundheit sein können bzw. mir mit meiner Depression helfen könnten. Wir wollten einfach immer einen Hund haben!
Wie sich herausstellte, half mir dieses zottelige Bündel, meine Depressionssymptome zu bewältigen. Das Geheimnis für diesen Erfolg? Hunde sind gut für unsere mentale Gesundheit, weil sie uns oft bedingungslose Liebe schenken.
Mein Hund hat mich in meinen schlimmsten Phasen nie herabgewürdigt. Er liebte mich, egal, welches Gesicht ich der Welt zeigte (oder vor ihr versteckte).
Tatsächlich liebte er mich an meinen schlechten Tagen sogar noch mehr. Ich war normalerweise im Bett. Das gab ihm die Möglichkeit, hochzuspringen und mit mir zu kuscheln. Er schnüffelte an meinem Kopf oder leckte mein Gesicht, wenn ich weinte.
Mein Hund hatte keine Probleme mit der hässlichen Wahrheit. Es ging mir vielleicht zu schlecht, um mit anderen Menschen zu sprechen oder etwas zu unternehmen. Aber ich war nie zu deprimiert, um mit Ollie zu kuscheln.
Mein Hund war die ultimative Sicherheitsdecke, wenn sich die Dinge völlig hoffnungslos anfühlten. Wenn ich seinen Kopf streichelte und ihm beim Atmen zuhörte, fühlte ich mich besser.
Und das Seltsamste? Ich musste mich Ollie gegenüber nie erklären. Ich hatte aber trotzdem das Gefühl, dass er verstand, was ich durchmachte.

Ollie mit seinen Besitzern (Foto von Jonathan Rottenberg)
5 Gründe, warum ALLE Haustiere (nicht nur Hunde) gut für unsere mentale Gesundheit sein können:
Als ich mich von der Depression erholte und anfing, mich mit Psychologie zu befassen, erfuhr ich, dass meine Erfahrung keine Ausnahme war. Und es sind nicht nur Ollie oder andere Hunde – eine positive Interaktion mit Tieren aller Art kann die Stimmung sofort verbessern.1
Es gibt mehrere Gründe, warum dies der Fall sein kann. Haustiere können:
1. Uns Mitgefühl und Verantwortung beibringen
Unsere Haustiere verlassen sich auf uns, wenn es um Ernährung und Unterkunft geht. Unsere glücklichen, gesunden Haustiere beweisen, dass wir uns erfolgreich um ein anderes Lebewesen kümmern können, auch wenn wir uns sonst inkompetent fühlen. Das kann uns einen Grund zum Leben geben.
2. Stress reduzieren
Haustiere sind körperliche Wesen. Es kann beruhigend sein, mit einer Katze oder einem Hund zu kuscheln. Es lenkt uns von negativen Gedanken und Gefühlen ab.
3. Uns ermutigen, körperlich aktiv zu sein
Wenn wir mit einem Hund Gassi gehen, bewegen wir uns. Zahlreiche Studien [2] haben gezeigt, dass Bewegung helfen kann, Depressionssymptome zu lindern. Spaziergänge sind auch ein guter Zeitpunkt, um unsere Gedanken zu sammeln. Sie geben uns Struktur und Routine, wenn wir uns haltlos fühlen.
4. Uns die Möglichkeit geben, Kontakte zu knüpfen
Positive Interaktionen bei sozialen Begegnungen können Depressionssymptome reduzieren. [3] Viele Menschen treffen andere Hundebesitzer auf Spaziergängen mit ihren vierbeinigen Begleitern, was Anerkennung schafft und schließlich zu mehr Geselligkeit und Freundschaft führt.
5. Gleichbleibende, positive Begleitung sein
Hunde sind gut für unsere mentale Gesundheit, weil sie bedingungslose Liebe schenken. Sie akzeptieren uns so, wie wir sind. Und sie sind einfach nur süß! Ollie amüsiert mich einfach mit seinem albernen Verhalten.
Die Grenzen des Besitzes von Haustieren verstehen
Obwohl Hunde gut für unsere mentale Gesundheit sein können, können sie bewährte medizinische Behandlungen gegen Depressionen nicht ersetzen (genauso wenig wie jedes andere Haustier). Es ist immer noch wichtig, die Therapie fortzusetzen und die vom medizinischen Fachpersonal verschriebenen Medikamente einzunehmen.
Verpflichtung und Kosten
Der Besitz von Haustieren ist eine große Verpflichtung. Für Tiere wie Katzen und Hunde benötigen Sie ausreichend Platz für sich und das Tier zu Hause. Wenn Sie in Miete wohnen, müssen Sie prüfen, ob der Vermieter Haustiere in der Wohnung gestattet.
Hunde und Katzen benötigen außerdem zweimal täglich oder häufiger Nahrung, täglich frisches Wasser, reichlich Spielzeug und Tierarztbesuche für Kontrolluntersuchungen, Impfungen und Flohbehandlungen sowie bei Bedarf medizinische Versorgung. Wie Menschen können bestimmte Haustiere auch bestimmte Gesundheitsanforderungen haben. Einige häufige Gesundheitsbeschwerden umfassen Hautallergien, Zahnfleischerkrankungen, Magenprobleme, Arthritis, Diabetes, Epilepsie, Schilddrüsenprobleme usw. Einige Erkrankungen erfordern möglicherweise häufigere Tierarztbesuche, wodurch die Kosten steigen. Hunde brauchen eine gute Erziehung, was Zeit und Geduld erfordert.
Hunde müssen ein- bis dreimal am Tag für mindestens 20 Minuten Gassi gehen. Wenn man keinen Garten hat, muss man öfter mit dem Hund raus. Die meisten Hunde können auch nicht unbegrenzt lange zuhause allein gelassen werden. Einige Hunde schaffen es, acht oder neun Stunden (den ganzen Arbeitstag) allein zu sein, andere hingegen nur bis zu vier Stunden. Ausflüge sind daher also auch zeitlich eingeschränkt, mit wenig Raum für spontane Unternehmungen.
Zu Urlaubszeiten können Hunde- und Katzenhotels mit erheblichen Kosten zu Buche schlagen, wenn Sie keinen Haustier-Sitter finden, der ein bis zwei Wochen Zeit hat oder sie das Tier nicht einfach mitnehmen können.
Fazit
Wenn Sie Hunde oder Katzen lieben, aber aktuell die Verantwortung nicht übernehmen können, gibt es andere Möglichkeiten, von der Nähe zu Haustieren und Tieren in der freien Natur zu profitieren. Versuchen Sie es mit Haustier-Sitting oder einem Spaziergang mit dem Hund einer anderen Person! Wenn das keine Option ist, lassen sich bei einem Spaziergang im Park meist viele Hunde treffen oder engagieren Sie sich ehrenamtlich im Tierheim.
Zoos, Streichelzoos, Aquarien und Wildparks können eine gute Wahl für einen Tagesausflug sein.
Ich kann Ihnen keine Ollie-ähnlichen Ergebnisse garantieren, wenn Sie sich entscheiden, Ihr Leben mit einem Haustier zu teilen. Aber wenn Sie entscheiden, dass ein Vierbeiner in Ihr Leben passen würde, werden Sie es wahrscheinlich nicht bereuen!
Quellen
1 Haustiere machen glücklich | Apotheken Umschau (https://www.apotheken-umschau.de/gesund-bleiben/psyche/haustiere-machen-gluecklich-wie-84000-euro-im-jahr-1261275.html)
2 Bewegung, körperliche Aktivität und Sport bei depressiver Erkrankung – PMC (https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC8852946/)
3 Sozialer Kontakt im Alltag und menschliches Wohlbefinden: ZI Mannheim (https://www.zi-mannheim.de/institut/news-detail/sozialer-kontakt-im-alltag-und-menschliches-wohlbefinden.html)