Können Wetterveränderungen eine Migräneattacke auslösen?

Danielle Newport Fancher berichtet darüber, wie Druckveränderungen bei Wetterwechsel ihre Migräne beeinflussen.

„Dani, hast du gehört, dass es morgen 20 Grad wärmer wird? Ich freu mich total!“

Jedes Mal, wenn ich so etwas höre, zucke ich innerlich zusammen. Warum? Weil für mich eine deutliche Wetterveränderung oft bedeutet, dass sich meine Migränesymptome verschlimmern könnten.

Wenn Regen naht oder sich die Temperatur verändert, spüre ich das meist schon vorher. Ich nehme dann ein Druckgefühl im Kopf wahr – manchmal sogar einen Tag im Voraus. Wenn die Temperatur dann plötzlich um 10 bis 15 Grad steigt oder fällt, habe ich Angst, dass das eine neue Migräneattacke auslöst.

Mein Kampf gegen wetterbedingte Migräne ist real und sehr belastend. Hier erfahren Sie mehr über den Zusammenhang zwischen Migräne und Luftdruckveränderungen – und wie ich persönlich damit umgehe.

Wir sind nicht allein

Auch wenn Migräne bei jedem anders verläuft, gibt es häufige Auslöser, die viele Betroffene teilen. Verschiedene Studien untersuchten den Einfluss¹ von Wetterveränderungen und legen zum Teil einen Zusammenhang nahe^2,3.

Zu den wetterbedingten Auslösern zählen unter anderem:

hohe oder niedrige Luftfeuchtigkeit
unerwartete oder starke Temperaturschwankungen
Veränderungen des Luftdrucks
grelles Sonnenlicht

Das bedeutet: Menschen mit Migräne kämpfen nicht nur mit dem Schmerz – sondern auch mit einem Faktor, den sie überhaupt nicht kontrollieren können: dem Wetter.

Warum passiert das?

Es benötigt noch genauere Forschung, um den Zusammenhang zwischen Wetter und Migräne genau zu verstehen – und warum Luftdruckveränderungen bei manchen Menschen als Auslöser wirken.

Ein möglicher Grund: Wetterumschwünge können ein Ungleichgewicht im Gehirnbotenstoff Serotonin verursachen, was Migräne begünstigt.

Druckveränderungen können auch Blutgefäße erweitern, was zu einer veränderten Durchblutung führt – ebenfalls ein möglicher Auslöser für Migräne⁴.

Dem Wetter entkommt man nicht

Ich lebe in New York – und dort sind Wetterwechsel an der Tagesordnung. Deshalb habe ich gelernt, wetterbedingte Migräne als Teil meines Lebens zu akzeptieren.

Ich habe sogar versucht, in einem gleichmäßigeren, trockenen Klima zu leben, um zu sehen, ob es mir dort besser geht. Während dieser Zeit waren meine Migräneattacken etwas seltener, aber die Schmerzen waren immer noch so stark, dass sich ein dauerhafter Umzug für mich nicht gelohnt hätte.

Umgang mit Migräne bei Wetterwechsel

Wenn ich merke, dass sich das Wetter verändert – grauer Himmel, aufziehende Wolken – dann nehme ich bewusst wahr, dass eine Migräneattacke bevorstehen könnte. Danach versuche ich, nicht weiter darüber nachzudenken. Es liegt außerhalb meiner Kontrolle.

Wenn ich mich darüber aufrege oder frustriert bin, wird es meist nur schlimmer. Auch wenn es schwerfällt, ist es besser, die Situation zu akzeptieren und weiterzumachen.

Wenn nötig, informiere ich mein Umfeld, dass ich eventuell eine Migräneattacke bekomme. Ich warne vor, dass es unsere Pläne beeinträchtigen könnte, damit andere sich darauf einstellen können.

Wenn ich weiß, dass eine Wetterveränderung bevorsteht, trinke ich außerdem besonders viel Wasser – das mache ich immer, wenn ich merke, dass sich eine Migräneattacke anbahnt. Ich denke mir: Hydriert zu bleiben kann auf keinen Fall schaden.

Gleichzeitig achte ich auf regelmäßige, gesunde Mahlzeiten, um meiner Migräne keine zusätzliche Angriffsfläche zu bieten.

Fazit

Viele von uns haben mit Migräneauslösern zu kämpfen, die wir nicht beeinflussen können. Deshalb ist es wichtig, Wege zu finden, mit den Schmerzen umzugehen. Ein Schlüssel liegt darin, positiv zu bleiben und die notwendigen Anpassungen vorzunehmen – je nach dem, was wir in dem Moment brauchen.

Quellen

^{1 Impact of Barometric Pressure Changes on the Severity, Frequency, and Duration of Migraine Attacks: A Systematic Review of the Literature - PMC,}
^{2 Migräne durch Wetterumschwung? Forscher gehen Mythos auf den Grund - FOCUS online
(https://www.focus.de/gesundheit/news/forscher-aus-italien-migraene-durch-wetterumschwung-das-ist-dran-am-mythos_id_198366729.html)
3 Kann ein Wetterumschwung Kopfschmerzen auslösen?
(https://www.swr.de/leben/gesundheit/kann-ein-wetterumschwung-kopfschmerzen-ausloesen-102.html)
4 Migräne bei Wetterumschwung: Das steckt dahinter - mkk
(https://www.meine-krankenkasse.de/ratgeber/krankheiten-behandlungen/migraene-bei-wetterumschwung)}