Meine erste Migräneattacke – und was ich seitdem gelernt habe
Danielle Fancher spricht über ihre erste Migräneattacke und teilt Erfahrungen aus ihrem Umfeld. Eines steht fest: Das vergisst man nicht.
Ich werde meine erste Migräneattacke nie vergessen. Ich war 16 Jahre alt und meine letzte Schulstunde war gerade zu Ende. Draußen war es war warm. Ich ging zu meinem Auto, als ich kleine, mehrfarbige Flecken sah. Ich lernte später, dass diese Flecken als Migräne-Aura bezeichnet werden.
Während der Heimfahrt breiteten die sich drehenden Farben immer mehr über mein gesamtes Gesichtsfeld aus. Ich musste anhalten. Ich fühlte mich krank, hatte Angst und war sehr verwirrt. Dann setzten die Migräneschmerzen ein.
Diese Migräneattacke war die erste von vielen. Aber erst viele Jahre später begann ich, mit den Menschen in meinem Leben über Migräne zu sprechen.
Die meisten Menschen, die von Migräne betroffen sind und mit denen ich sprach, erinnern sich auch an ihre erste Attacke. Es ging ihnen ähnlich wie mir, sie hatten Angst um ihr Leben und waren sich nicht sicher, mit wem sie sprechen sollten.
Natürlich ist jeder anders und Ihre erste Begegnung mit Migräne spiegelt möglicherweise nicht genau meine Erfahrung wider. Ich glaube aber, dass die meisten von uns sehr ähnliche Dinge erleben.
Es hat sich tief in mein Gedächtnis eingebrannt
Ich wollte mehr darüber erfahren, was die meisten Menschen während ihrer ersten Migräneattacke erleben, deshalb habe ich einige meiner Freunde in sozialen Medien befragt. Die meisten sagten, dass sie sich an ihre erste Migräneattacke erinnern, und zwar sehr detailliert. Hier sind einige Dinge, die sie mir mitgeteilt haben:
- „Ich war in einem Geschäft und wollte Festtagsfotos machen lassen. Als ich nach Hause kam, musste mich meine Mutter durch das Haus tragen.“
- „Ich war 5 Jahre alt und war bei meinem Babysitter.“
- „Ich war in der dritten Klasse. Ich hatte meine Hand gehoben und der Lehrerin gesagt, dass ich eine Hälfte der Tafel nicht sehen könne.“
- „Es war in der siebten Klasse mitten im Geschichtsunterricht.“
- „Ich war 16 und schaffte es kaum, von der Schule nach Hause zu gehen.“
- „Es war das letzte Schuljahr in der High School. Am Tag meines Abschlussballs.“
- „Es war vor 24 Jahren. Ich war 17 und wollte zum Einführungstag meines Colleges.“
- „Ich war im Zug auf dem Weg zur Arbeit.“
Meine Freunde sagen alle, dass ihre erste Migräne etwas war, das sie nie vergessen werden. Einige von ihnen meinten sogar, dass sich ihr Leben an diesem Tag veränderte. Ich bin ganz ihrer Meinung.
Es hat mir Angst gemacht!
Wie ich bereits erwähnte, konnte ich während meiner ersten Migräneattacke beim Fahren wegen der Aura nicht mehr richtig sehen. Ich konnte die Straße vor mir nicht sehen. Ich hatte keine Ahnung, was passierte, und es war furchterregend.
Meine Migräne-betroffenen Freunde haben ähnliche Gefühle über ihre erste Migräneerfahrung geäußert. Einige haben mir sogar gesagt, dass sie dachten, sie würden sterben.
Migräneschmerzen sind unerträglich und die Aura-Erfahrung kann sich gleichermaßen traumatisch anfühlen. Eine meiner Freundinnen sagte mir mit Bezug auf ihrer Aura: „Ich geriet in Panik und dachte, ich erblinde.“
Es war eine Herausforderung, darüber zu sprechen
Lange war meine Mutter die einzige Person, mit der ich über meine Migräne sprechen konnte. Ich habe nie mit meinen Freunden oder Lehrerinnen oder Lehrern darüber gesprochen. Ich weiß nicht genau, warum es mir so wichtig war, meine Migräneattacken geheim zu halten. Es schien einfach kein Thema zu sein, das ich mit anderen Menschen besprechen konnte.
Ich habe einige Freunde, die wie ich anderen Menschen ihre Migräne offenbart haben, und dann von der Reaktion dieser Menschen enttäuscht wurden. Zum Beispiel erzählte mir eine Freundin, dass ihre Mutter vermute, sie täusche ihre Migräne nur vor. Eine andere Freundin berichtete, dass sie bei ihrer ersten Migräneattacke eine Notfallbehandlung brauchte, und dass sie in der Notaufnahme dachten, sie würde simulieren.
Wenn ich ehrlich bin, überraschen mich diese Antworten nicht. Es ist ärgerlich, dass die Leute tatsächlich glauben, dass jemand vortäuscht, unter solchen schrecklichen Schmerzen zu leiden. Und es ist nachvollziehbar, dass viele von uns aufgrund dieser Reaktionen schweigen.
Mein Fazit
Rückblickend wünschte ich, dass Migräne in meinem Alltag ein offeneres Gesprächsthema gewesen wäre. Hätte ich gewusst, dass andere Menschen mit ähnlichen Problemen konfrontiert sind, hätte ich mich nicht so ängstlich und allein gefühlt.
Genau deshalb habe ich eine Migräne-Community in den sozialen Medien1 gegründet. Indem ich weiterhin aufkläre und diese Gemeinschaft aufbaue, hoffe ich, dass sich neue Mitglieder weniger allein und ängstlich fühlen – so wie ich es damals getan habe.
Quelle
1 Danielle Newport Fancher auf Instagram: Danielle Newport Fancher (@migrainewriter) • Instagram photos and videos

