MORBUS PARKINSON RATGEBER

Ernährung bei Parkinson

Was darf ich essen bei Parkinson?


Menschen mit Parkinson brauchen keine spezielle Ernährung. Wichtig ist, sich ausgewogen zu ernähren, auf ausreichende Flüssigkeitsaufnahme und eine richtige Verteilung der Mahlzeiten zu achten.

Nur so kann ein guter körperlicher und geistiger Gesundheitszustand erhalten bleiben. Parkinson lässt sich nicht heilen, jedoch kann der Verlauf der Erkrankung durch die richtige Ernährung günstig beeinflusst werden. Manche Symptome können gemindert, manche sogar beseitigt werden.


Allgemeines

Schon Hippokrates (460-377 v. Chr.) betonte den Zusammenhang zwischen Nahrung und Gesundheit. Für ihn stand bereits damals fest, dass der unterschiedliche Verlauf einer Erkrankung von der Ernährungsweise abhängen kann. So war auch seine Empfehlung, der täglichen Nahrung viel Aufmerksamkeit entgegenzubringen. Die Ernährungsweise sollte Alter, Jahreszeiten, Gewohnheiten, Land und Konstitution berücksichtigen, sowie Hitze und Kälte entgegenwirken. Dementsprechend kamen bei ihm schon die unterschiedlichsten Speisen als Arznei zum Einsatz. Aus heutiger wissenschaftlicher Sicht kann die hippokratische Ansicht nur bestätigt werden. Es gibt mittlerweile keine Zweifel mehr daran, dass über die Nahrung die Entstehung und der Verlauf von bestimmten Krankheiten beeinflusst werden können.


Bewusst essen

Eiweiße, Fette, Kohlenhydrate, Vitamine, Ballaststoffe und Mineralien - kein Mensch sollte auf diese Nahrungsmittel verzichten. Denn vollwertiges Essen schmeckt nicht nur, es fördert auch Leistung und Wohlbefinden. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat auf Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse zehn Regeln der Ernährung formuliert: Holen Sie das Beste aus Essen und Trinken heraus – für ein aktives Leben mit Parkinson.


Tipps rund um Ernährung:

Nutzen Sie die Lebensmittelvielfalt und essen Sie abwechslungsreich. Wählen Sie überwiegend pflanzliche Lebensmittel.

Kein Lebensmittel allein enthält alle Nährstoffe. Je abwechslungsreicher Sie essen, desto geringer ist das Risiko einer einseitigen Ernährung.

Treffen Sie eine bunte Auswahl aus allen Lebensmittelgruppen. So gelingt es Ihnen leicht, vollwertig zu essen und zu trinken. Pflanzliche Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Getreide und Kartoffeln liefern viele Nährstoffe, Ballaststoffe sowie sekundäre Pflanzenstoffe und gleichzeitig wenige Kalorien.

Pflanzenöle und Nüsse sind zwar kalorienreich, aber auch wertvolle Nährstofflieferanten.

Um die ausreichende Versorgung mit Nährstoffen zu erleichtern, ist es sinnvoll, die pflanzlichen Lebensmittel durch tierische Lebensmittel wie Milch, Milchprodukte, Fisch, Fleisch und Eier zu ergänzen.

Genießen Sie mindestens 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst am Tag. Zur bunten Auswahl gehören auch Hülsenfrüchte wie Linsen, Kichererbsen und Bohnen sowie (ungesalzene) Nüsse.

Gemüse und Obst versorgen Sie reichlich mit Nährstoffen, Ballaststoffen sowie sekundären Pflanzenstoffen und tragen zur Sättigung bei. Gemüse und Obst zu essen, senkt das Risiko für Herz-Kreislauf- und andere Erkrankungen.

Gemüse und Obst ist die mengenmäßig größte Lebensmittelgruppe in der vollwertigen Ernährung und bringt viel Farbe und Abwechslung in den Speiseplan. Die Vielfalt und das Zusammenspiel der verschiedenen Inhaltsstoffe machen die positiven gesundheitlichen Wirkungen von Gemüse und Obst aus. Empfehlenswert sind täglich mindestens 400 g Gemüse (ca. 3 Portionen) und 250 g Obst (ca. 2 Portionen).

Bei getrockneten Hülsenfrüchten wie Bohnen, Linsen oder Kichererbsen entspricht eine Portion ca. 70 g roh bzw. 125 g gegart.

Nüsse, Ölsaaten oder Trockenfrüchte können eine Portion Obst am Tag ersetzen. Allerdings ist die Portionsgröße kleiner, weil der Kaloriengehalt höher ist: Eine Portion Nüsse, Ölsaaten oder Trockenfrüchte entspricht 25 g.

Bei Getreideprodukten wie Brot, Nudeln, Reis und Mehl ist die Vollkornvariante die beste Wahl für Ihre Gesundheit.

Lebensmittel aus Vollkorn sättigen länger und enthalten mehr Nährstoffe als Weißmehlprodukte. Ballaststoffe aus Vollkorn senken das Risiko für Diabetes mellitus Typ 2, Fettstoffwechselstörungen, Dickdarmkrebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Getreideprodukte sind ein wichtiger Bestandteil der vollwertigen Ernährung. Sie liefern Kohlenhydrate und als Vollkornvariante zudem reichlich Ballaststoffe sowie ein Plus an Vitaminen und Mineralstoffen.

Kohlenhydrate sind eine wichtige Energiequelle für den Menschen. Getreideprodukte aus Vollkorn sättigen und haben einen hohen gesundheitlichen Nutzen.

Die DGE empfiehlt, mindestens 30 g Ballaststoffe aus Vollkornprodukten, Gemüse, Hülsenfrüchten und Obst pro Tag aufzunehmen.

Neben Getreideprodukten aus Vollkorn gehören auch Kartoffeln zu den möglichen Quellen für Kohlenhydrate. Zubereitet als Salz-, Pell- oder Ofenkartoffeln sind sie eine gute Wahl, die wenige Kalorien enthält.

Essen Sie Milch und Milchprodukte wie Joghurt und Käse täglich, Fisch ein- bis zweimal pro Woche. Wenn Sie Fleisch essen, dann nicht mehr als 300 bis 600 g pro Woche.

Milch und Milchprodukte liefern gut verfügbares Protein, Vitamin B2 und Calcium. Seefisch versorgt Sie mit Jod und fetter Fisch mit wertvollen Omega-3-Fettsäuren. Fleisch enthält gut verfügbares Eisen sowie Selen und Zink. Fleisch und insbesondere Wurst enthalten aber auch ungünstige Inhaltsstoffe.

Nur tierische Lebensmittel enthalten in nennenswerten Mengen verfügbares Vitamin B12. Wer wenig oder gar keine tierischen Lebensmittel isst, muss darauf achten, Vitamin B12 zusätzlich einzunehmen.

Milch und Milchprodukte täglich essen

Joghurt, Buttermilch, Kefir, Quark oder Käse – das sind nur einige Beispiele für Produkte, die aus Milch gewonnen werden. Milch und Milchprodukte werden in einer solchen Vielfalt angeboten, dass der tägliche Genuss ganz leicht fällt.

Der regelmäßige Verzehr von Milch und Milchprodukten unterstützt die Knochengesundheit und ist darüber hinaus mit einem verringerten Risiko für Dickdarmkrebs verbunden. Aktuelle Erkenntnisse legen zudem nahe, dass der tägliche Verzehr von einer Portion fermentierter Milchprodukte (ca. 150 g/Tag) wie Joghurt, Kefir oder Buttermilch das Risiko für Diabetes mellitus Typ 2 senken könnte.

Fisch ein- bis zweimal pro Woche essen

Fettreicher Fisch ist von besonderer Bedeutung für die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems und vermindert das Risiko für Schlaganfälle.

  • Fette Fische wie Lachs, Makrele und Hering enthalten langkettige Omega-3-Fettsäuren (DHA und EPA). Auch die einheimischen Süßwasserfische wie Forelle und Karpfen sind gute Lieferanten dieser Fettsäuren.
  • Seefisch wie Kabeljau oder Rotbarsch enthält zudem Jod. Jod erfüllt als Bestandteil der Schilddrüsenhormone lebensnotwendige Aufgaben.

Fleisch und Wurst selten essen

Als Teil der vollwertigen Ernährung kann eine kleine Menge Fleisch die Versorgung mit lebenswichtigen Nährstoffen erleichtern. Dafür reicht eine wöchentliche Menge an Fleisch und Wurst von insgesamt 300 g für Erwachsene mit niedrigem Kalorienbedarf bis hin zu 600 g für Erwachsene mit hohem Kalorienbedarf aus.

Zur Einordnung: Eine Portion Fleisch kann 100 bis 150 g wiegen. Eine Scheibe Wurstaufschnitt, Schinken oder Aspikaufschnitt kann zwischen 15 und 25 g wiegen.

Bei Fleisch ist zudem die Unterscheidung zwischen rotem und weißem Fleisch von Bedeutung.

  • Rotes Fleisch ist das Fleisch von Rind, Schwein, Lamm bzw. Schaf und Ziege.
  • Weißes Fleisch ist das Fleisch von Geflügel wie Huhn.

Wer viel rotes Fleisch und Wurst isst, hat ein höheres Risiko für Darmkrebs. Für weißes Fleisch besteht nach derzeitigem Wissensstand keine Beziehung zu Krebserkrankungen.

Ab und zu Eier

Eier sind eine gute Quelle für biologisch hochwertiges Protein sowie eine Reihe von lebensnotwendigen Nährstoffen (z. B. fettlösliche Vitamine). Gleichzeitig ist das Eigelb fett- und cholesterinreich. Deshalb wurde lange Zeit ein zu hoher Verzehr von Eiern als kritisch angesehen. Aktuelle Studien, die den Zusammenhang zwischen der Anzahl gegessener Eier und den Risiken für verschiedene Erkrankungen untersuchten, zeigen jedoch widersprüchliche Ergebnisse. Demnach kann derzeit keine Obergrenze für den Verzehr von Eiern abgeleitet werden. Eine unbegrenzte Menge ist im Rahmen einer pflanzenbetonten Ernährung dennoch nicht zu empfehlen.

Eier können Ihren Speiseplan ergänzen und Bestandteil einer vollwertigen Ernährung sein – planen Sie ihren Verzehr jedoch bewusst.

Bevorzugen Sie pflanzliche Öle wie beispielsweise Rapsöl und daraus hergestellte Streichfette. Vermeiden Sie versteckte Fette. Fett steckt oft „unsichtbar“ in verarbeiteten Lebensmitteln wie Wurst, Gebäck, Süßwaren, Fast-Food und Fertigprodukten.

Pflanzliche Öle liefern, wie alle Fette, viele Kalorien. Sie liefern aber auch lebensnotwendige Fettsäuren und Vitamin E.

Fette und Öle, die beispielsweise zum Kochen, Braten, Backen oder als Streichfett benutzt werden, sind von unterschiedlicher ernährungsphysiologischer Qualität. Eine gezielte Auswahl der Fettquellen ist wichtig, damit wir gut mit lebensnotwendigen ungesättigten Fettsäuren und Vitamin E versorgt sind.

Positiv wirkt es sich aus, weniger gesättigte Fettsäuren (meist aus tierischen Lebensmitteln) und dafür mehr ungesättigte Fettsäuren aufzunehmen. Letztere stecken in pflanzlichen Ölen, Margarine, Nüssen und fetten Fischen. Damit kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen gesenkt werden.

Bei Ölen und Fetten ist die Auswahl groß:

Rapsöl ist das Öl der Wahl und ein guter Allrounder in der Küche. Rapsöl hat den geringsten Anteil an gesättigten Fettsäuren, einen hohen Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren und enthält viel von der lebensnotwendigen ungesättigten Omega-3-Fettsäure „alpha-Linolensäure“ sowie Vitamin E. Hervorzuheben ist das günstige Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren in Rapsöl.

Weitere empfehlenswerte Öle mit einem nennenswerten Gehalt an Omega-3-Fettsäuren sind Walnuss-, Lein- und Sojaöl.

Olivenöl mit seinem hohen Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren ist ebenfalls eine gute Wahl. Olivenöl, speziell natives Olivenöl, enthält darüber hinaus sekundäre Pflanzenstoffe.

Margarine hat im Vergleich zu Butter einen höheren Gehalt an ungesättigten Fettsäuren und damit eine bessere Fettsäurezusammensetzung.

Kokosfett, Palmöl und Palmkernöl enthalten wie auch tierische Schmalze große Mengen an gesättigten Fettsäuren. Diese haben ungünstige Wirkungen insbesondere auf die Blutfette.

Mit Zucker gesüßte Lebensmittel und Getränke sind nicht empfehlenswert. Vermeiden Sie diese möglichst und setzen Sie Zucker sparsam ein. Sparen Sie Salz und reduzieren Sie den Anteil salzreicher Lebensmittel. Würzen Sie kreativ mit Kräutern und Gewürzen.

Zuckergesüßte Lebensmittel und Getränke sind meist nährstoffarm und enthalten unnötige Kalorien. Zudem erhöht Zucker das Kariesrisiko. Zu viel Salz im Essen kann den Blutdruck erhöhen. Mehr als 6 g am Tag sollten es nicht sein. Wenn Sie Salz verwenden, dann angereichert mit Jod und Fluorid.

 

Zucker

Der süße Geschmack von Lebensmitteln kann aus ganz unterschiedlichen Quellen kommen. Weitverbreitet ist der allgemein bekannte Haushaltszucker (Saccharose). Er wird bei Lebensmitteln häufig als „zugesetzter Zucker“ verwendet. Auch brauner Zucker, Honig, Agavendicksaft, Kokosblütenzucker, Sirupe sowie die Süße aus Früchten, die zum Süßen eingesetzt werden, sind wie Haushaltszucker zu bewerten.

Oft steckt sehr viel Zucker in verarbeiteten Lebensmitteln, so z. B. in Milchprodukten wie Fruchtjoghurt, Fruchtquark oder Milchmischgetränken (z. B. Kakao). Auch Nektare und Fruchtsaftgetränke enthalten viel Zucker. Zucker ist auch Lebensmitteln zugesetzt, in denen wir ihn nicht gleich vermuten, wie z. B. Ketchup, (Grill)Soßen, Dressings oder Fertigmahlzeiten wie Pizza.

Nektare, Fruchtsaftgetränke sowie insbesondere zuckergesüßte Erfrischungsgetränke sind nicht empfehlenswert, da sie viele Kalorien enthalten, nicht sättigen und in der Regel keine lebensnotwendigen Nährstoffe liefern. Zu den zuckergesüßten Erfrischungsgetränken gehören z. B. Cola-Getränke, Eistees und Limonaden.

Zuckergesüßte Getränke erhöhen das Risiko für Adipositas und Diabetes mellitus Typ 2. Zudem fördern sie, wie auch zuckergesüßte Lebensmittel, die Entstehung von Karies. Auch Obstsäfte sind sehr zucker- und kalorienreich und daher keine Durstlöscher.

Salz

Eine hohe Speisesalzzufuhr erhöht das Risiko für Bluthochdruck und damit auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Über verarbeitete Lebensmittel wie Brot, Käse, Fleisch, Wurst und Fertigprodukte sowie Fast-Food nehmen wir viel Salz auf. Aber auch beim Zubereiten von Mahlzeiten zu Hause bzw. beim Salzen am Tisch gelangt viel Salz ins Essen.

Trinken Sie rund 1,5 Liter jeden Tag. Am besten Wasser oder andere kalorienfreie Getränke wie ungesüßten Tee. Zuckergesüßte und alkoholische Getränke sind nicht empfehlenswert.

Ihr Körper braucht Flüssigkeit in Form von Wasser. Zuckergesüßte Getränke liefern unnötige Kalorien und kaum wichtige Nährstoffe. Der Konsum kann die Entstehung von Übergewicht und Diabetes mellitus Typ 2 fördern. Alkoholische Getränke sind ebenfalls kalorienreich. Außerdem fördert Alkohol die Entstehung von Krebs und ist mit weiteren gesundheitlichen Risiken verbunden.

Ideale Durstlöscher und Flüssigkeitslieferanten sind Wasser, ungezuckerte Kräuter- und Früchtetees. Koffeinhaltige Getränke wie ungezuckerter Tee und Kaffee sind kalorienfreie Getränke, die zur Flüssigkeitsbilanz hinzugezählt werden können.

Saftschorlen mit 3 Teilen Wasser und 1 Teil Saft eigenen sich ebenfalls als Flüssigkeitslieferanten. Lightgetränke sind kalorienfrei oder kalorienreduziert. Sie enthalten weitere Lebensmittelzusatzstoffe wie Süß-, Farb- und Aromastoffe und sind daher weniger empfehlenswert.

Als Durstlöscher ungeeignet sind Limonaden, Cola- und Fruchtsaftgetränke, Brausen, Nektare, Obstsäfte, Eistees oder Milchmischgetränke (z. B. Eiskaffee). Sie enthalten viel Zucker und liefern damit viele Kalorien. Auch sogenanntes „aromatisiertes Wasser“ kann mit Zucker gesüßt sein.

Alkohol

Das Trinken von alkoholhaltigen Getränken ist mit einer hohen Kalorienzufuhr und einem erhöhten Risiko für verschiedene Krebserkrankungen verbunden. Regelmäßig hoher Alkoholkonsum kann zu Fettleber und weiteren Lebererkrankungen führen. Außerdem können Bauchspeicheldrüse und Herzmuskel geschädigt werden.

Die von Alkohol ausgehende Suchtgefahr ist ein weiteres gesundheitliches Risiko. Bei vorsichtiger Abwägung des derzeitigen Wissensstandes zur Wirkung verschiedener Alkoholmengen werden für gesunde Frauen maximal 10 g pro Tag und für gesunde Männer maximal 20 g pro Tag als tolerierbare Alkoholmenge angesehen. 20 g Alkohol sind z. B. in ca. einem halben Liter Bier oder 250 ml Wein oder 6 cl Weinbrand enthalten.

Diese Werte sind jedoch nicht als Aufforderung zu täglichem Alkoholgenuss anzusehen – keine regelmäßig konsumierte Alkoholmenge kann als gesundheitlich unbedenklich bezeichnet werden. Tipps

Garen Sie Lebensmittel so lange wie nötig und so kurz wie möglich, mit wenig Wasser und wenig Fett. Vermeiden Sie beim Braten, Grillen, Backen und Frittieren das Verbrennen von Lebensmitteln.

Eine schonende Zubereitung erhält den natürlichen Geschmack und schont die Nährstoffe. Verbrannte Stellen enthalten schädliche Stoffe.

Bei der Zubereitung können Lebensmittel Hitze und Wasser ausgesetzt sein. Je weniger Hitze und Wasser Sie einsetzen, desto mehr Nährstoffe bleiben erhalten. Für eine nährstoffschonende Zubereitung von Speisen bieten sich Garmethoden wie Dünsten oder Dampfgaren an.

Gleichzeitig ist es wichtig, dass Sie vor allem tierische Lebensmittel ausreichend durchgaren. Für Kleinkinder, ältere Menschen und Schwangere ist dies besonders wichtig, um Lebensmittelinfektionen zu vermeiden.

Braten, Grillen, Backen oder Frittieren bei zu hohen Temperaturen kann dazu führen, dass Teile des Essens verbrennen oder verkohlen. In diesen braun-schwarzen Flächen entwickeln sich krebserregende Stoffe. Sie sollten nicht mitgegessen werden.

Gönnen Sie sich eine Pause für Ihre Mahlzeiten und lassen Sie sich Zeit beim Essen.

Langsames, bewusstes Essen fördert den Genuss und das Sättigungsempfinden.

Das Sättigungsgefühl tritt erst ca. 15 bis 20 Minuten nach Beginn der Mahlzeit ein. Wer zu schnell isst, kann gar nicht bemerken, dass er vielleicht schon genug gegessen hat.

Langsames, bewusstes Essen und gründliches Kauen können den Genuss fördern, entspannen und dabei helfen das Körpergewicht zu regulieren.

Vollwertige Ernährung und körperliche Aktivität gehören zusammen. Dabei ist nicht nur regelmäßiger Sport hilfreich, sondern auch ein aktiver Alltag, indem Sie z. B. öfter zu Fuß gehen oder Fahrrad fahren.

Pro Tag 30 bis 60 Minuten moderate körperliche Aktivität fördern Ihre Gesundheit und helfen Ihnen dabei, Ihr Gewicht zu regulieren.

Körperliche Bewegung und Sport regen den Muskelaufbau an und erhöhen den Kalorienverbrauch. Damit hilft Bewegung dabei, das Körpergewicht zu regulieren.

Regelmäßige körperliche Aktivität senkt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, Schlaganfall, Diabetes mellitus Typ 2, Adipositas, Brust-/Darmkrebs und Depressionen und ist gut für die Knochengesundheit.

Sowohl Übergewicht als auch Untergewicht sind für den Körper ungünstig:

  • Übergewicht belastet den Kreislauf, den Bewegungsapparat und den Stoffwechsel. Die Folgen können z. B. Bandscheiben- und Gelenkschäden sein. Außerdem steigt das Risiko für Begleiterkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2, Gicht, Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
  • Untergewicht kann ebenfalls mit gesundheitlichen Problemen verbunden sein. Bei zu niedriger Nahrungsaufnahme kann es im Laufe der Zeit zu Mangelerscheinungen kommen. Die Folge: verminderte Leistungsfähigkeit, Müdigkeit, Gereiztheit bis hin zu Gesundheitsstörungen wie Herz-Kreislauf-Problemen.


Tipp:

Wer beim Essen mit genügend Zeit ausgiebig durchkaut, sorgt bereits im Mundraum für eine ausreichende Zerkleinerung der Lebensmittel.
  


Parkinson & Osteoporose - Was tun?

Parkinson-Patienten leiden überdurchschnittlich häufig an Osteoporose. Zuzüglich zum Bewegungsmangel, der zu den allgemein geltenden Risikofaktoren zählt, sind Patienten vermehrt der Gefahr einer Fraktur ausgesetzt, da sie - verursacht durch Störungen der Stellreflexe - an einer erhöhten Fallneigung leiden. Durch die richtige Ernährung kann die Stabilität der Knochen gefördert werden.

Wichtigster Bestandteil: das Calcium. Der Mineralstoff ist eng mit dem Knochenaufbau verbunden. 99,9 Prozent des Gesamtbestands an Calcium sind in den Knochen lokalisiert. Pro Tag verlieren wir circa 300 mg Calcium über den Stuhl, Urin und den Schweiß. Diese Menge muss ersetzt werden. Da der Körper nur 30-40 Prozents des Calciums aus der Nahrung aufnimmt, wird der tägliche Calciumbedarf für den Erwachsenen mit circa 800-1000 mg angesetzt.

Tipps für eine ausreichende Calciumzufuhr

  • Täglich calciumreiche Nahrungsmittel verzehren!
  • Viel Aufenthalt im Freien: UV-Bestrahlung regt die körpereigene Vitamin-D-Produktion an.
  • Viel Mineralwasser trinken: Mineralwasser liefert Calcium in unterschiedlichen Mengen, wobei Wasser mit einem Calciumgehalt von 150 mg/l zu empfehlen ist.
  • Cola-haltige Getränke enthalten Phosphat, das den Knochen Calcium entzieht - daher sollten sie nur in kleinen Mengen genossen werden.


Tipp:

Es ist besser, das Calcium über den ganzen Tag verteilt aufzunehmen, als in ein bis zwei "großen Portionen".

  

Parkinson & Depression – Was tun?

Zwanzig bis sechzig Prozent der Menschen mit Parkinson erkranken an Depressionen – somit sind psychische Erkrankungen bei Betroffenen weitaus häufiger als bei Menschen der gleichen Altersgruppe ohne Parkinson. Ursachen für eine Depression sind:

  • Veränderungen des Gleichgewichts verschiedener erregender und hemmender Neurotransmitter (Noradrenalin, Serotonin)
  • Psychische Belastung als Folge der fortschreitenden physischen Beeinträchtigung
  • Vitamin B-Mangel (entsteht oft durch eine Veränderung der Ernährungsgewohnheiten im Laufe der Erkrankung.)

Wie kann Ernährung helfen?

Meistens bessern sich Depressionen schon nach guter medikamentöser Einstellung mit Parkinsonmedikamenten bzw. nach Gabe eines speziellen Antidepressivums. Liegt jedoch eine depressive Verstimmung aufgrund eines Mangels an bestimmten Vitaminen vor, kann mit richtiger Ernährung ein entscheidender Beitrag zur Besserung der Gemütslage geleistet werden. B-Vitamine und Mehrfachzucker können die Arbeit unseres Gehirns direkt beeinflussen, da sie helfen, die Nervenzellen mit Energie zu versorgen. Dabei treten die Vitamine der B-Gruppe sozusagen als Team auf. Ein Mangel des einen kann dazu führen, dass das andere seine Aufgaben nicht mehr richtig erfüllen kann. Auch auf kognitive Störungen und andere psychische Veränderungen, wie Schlaflosigkeit, Reizbarkeit, Müdigkeit usw. kann eine ausreichende Versorgung des Körpers mit hochwertigen Kohlenhydraten und B-Vitaminen positiven Einfluss nehmen.

Ernährung bei Schluckstörung:

Bei Parkinson-Patienten treten Schluckstörungen vorwiegend im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung auf. Die Ursachen sind u. a. eine verminderte Transportfähigkeit der Nahrung aufgrund der eingeschränkten Zungenbeweglichkeit oder Probleme bei der Einspeichelung der Nahrung.

Die Schluckstörungen äußern sich durch verschiedene Symptome:

  • Speichel oder Essensreste fließen aus dem Mund oder sammeln sich dort an
  • Häufiges Verschlucken, Husten und Würgen während des Essens oder unmittelbar danach
  • Mehrfach auftretende Lungenentzündungen
  • Lässt man den Patienten nach dem Schlucken von Flüssigkeit laut ein "A" oder Ein "I" sprechen, klingt dies meist verwaschen und unklar

Wie kann Ernährung helfen?

Bei der Zusammenstellung der Nahrung sollte auf Folgendes geachtet werden:

Konsistenz beachten
Für Betroffene mit Schluckstörung ist nicht die Zusammensetzung der Nahrung entscheidend, sondern vielmehr ihre Konsistenz (Kostform). Brei und passierte Kost sind die am leichtesten zu schluckenden. Dagegen ist es wesentlich schwieriger und oft auch gefährlich, Flüssigkeiten oder gemischte Konsistenzen zu sich zu nehmen (z. B. Suppe mit Einlage oder Kekse mit Schokolade und Nüssen). Bitte besprechen Sie die entsprechende Kostform zuerst mit Ihrer Arzt- oder Logopädie-Praxis.

Medikamenteneinwirkung berücksichtigen
Parkinsonpatienten sollten zu der Zeit Essen, in denen die maximale und somit optimale Medikamentenwirkung besteht, da der verbesserte Schluckakt das Risiko des Verschluckens verringert.

Bei leichten Schluckstörungen
Ungeeignet ist Nahrung von körniger, trockener oder harter Konsistenz, da diese Konsistenzen beim Kauen schwerer kontrollierbar bzw. schwer zu kauen sind.

Essen und Trinken strikt trennen
Nahrung muss immer erst vollständig hinuntergeschluckt werden, bevor getrunken wird.

Art der Getränke beachten
Als Getränke eignen sich am besten Wasser ohne Kohlensäure und Kamillentee, da diese Substanzen weniger aggressiv sind. Saure oder scharfe Substanzen wie Fruchtsäfte, Kaffee oder Fruchttees können bei Verschlucken zu Schleimhautläsionen in der Lunge führen und erhöhen somit das Risiko einer Lungenentzündung.

L-Dopa-Präparate nicht mit Eiweiß einnehmen!
L-Dopa sollte nicht mit Quark und Joghurt eingenommen werden, da die Präparate aufgrund des hohen Eiweißgehaltes die Aufnahme von L-Dopa behindern oder sogar verhindern können.



Tipp:

Sitzen Sie beim Essen aufrecht und halten Sie Ihren Kopf dabei so gerade wie möglich. Konzentrieren Sie sich auf das Essen und vermeiden Sie Ablenkung, z. B. durch den Fernseher. Bereiten Ihnen harte Nahrungsmittel beim Schlucken Schwierigkeiten, versuchen Sie nicht, diese mit Flüssigkeit hinunterzuspülen - greifen Sie besser nach weicheren Alternativen. Dicke Soßen und Dips können zusätzlich helfen, die Nahrung im Mund besser unter Kontrolle zu bringen. Erleichtern Sie sich das Trinken mit einem dicken Strohhalm.

”Lassen Sie sich Zeit beim Essen, schlucken Sie lieber einmal zu viel als einmal zu wenig. ”
  


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